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25. Februar 2011

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Die deutsche Regionalverbindung in die Türkei über eine zentrale Bundesweiche in Berlin ist ein politisches Signal für  Offenheit und Entwicklungsbereitschaft. Die Debatte über die Chancen von Migranten gewinnt damit an Substanz und Perspektiven. Das klare Bekenntnis zu einem ökonomischen und kulturellen Brückenschlag schafft eine neue Vertrauensgrundlage und stabilisiert die Beziehungen zwischen den aufgeschlossenen Gesellschaften in Europa, dem nahen Osten und Arabien.

encounters with the original

Die gegenseitige Annäherung ist nicht nur eine Folge prosperierender Wirtschaftsbeziehungen, sondern auch eines verstärkten wissenschaftlichen und künstlerischen Dialogs. Das Interesse an fremden Mentalitäten und Differenzwahrnehmungen äussert sich in einer spürbar entspannteren Diskussion von Wert- und Machtstrukturen, wie beispielsweise in den aktuellen nordafrikanischen Befreiungsbewegungen.

Die unterschiedliche Wahrnehmung gemeinsamer historischer Zusammenhänge in Deutschland und der Türkei ist durch Sprach- und Religionsunterschiede allein nicht erklärbar. Die Verständnistiefe für andere Anschauungen  hängt von der Höhe der gegenseitigen Aufmerksamkeit und Achtung ab. Vieles deutet jedoch darauf hin, dass das Interesse am eigenen Besitzstand grösser ist, als an einer gemeinsamen Erweiterung des Horizonts. Das Festhalten am Erbrecht zieht Neid, Misstrauen und Abschottung nach sich. Isolation begünstigt Missbrauch, Inzucht und Verblödung. Selektive Erinnerungen können Vorurteile über Generationen prägen und zu Missverständnissen, Unversöhnlichkeit und Gewalt führen.

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the art of lying

Dagegen fördert Neugierde und Interesse an Geschichten, Erfahrungen und Idealen anderer Menschen Zuversicht und Entwicklungsspielraum. Der Schneider von Ulm ist in der Türkei viel weniger bekannt als der erste erfolgreiche Gleitflieger Hezarfen Ahmet Çelebi, von dem jedes Kind weiss, dass er den Bosporus bereits 1638 vom Galataturm aus überquerte. Auch sein Bruder Lagari Hasa, der die erste Trägerrakete gebaut, mit ihr geflogen und dank einer weiteren Erfindung, dem Vorläufer des Fallschirms, wieder heil gelandet ist, wird in der europäischen Fachliteratur nur selten erwähnt. Beide Osmanen realisierten ihre Experimente in einer Zeit, als sich Europa dreissig Jahre bekriegte und kein Gedanke an Flugvorstellungen existierte, ausser vielleicht bei Galileo Galilei, der sich für den freien Fall interessierte.

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seeing is believing

Die Vorstellungskraft für das Fliegen war auf die Vogelwelt und das Jenseits beschränkt. Ein orientalischer Flugbegriff, wie ihn beispielsweise Pier Paolo Pasolini in einer Episode seiner Mythentrilogie anhand eines fliegenden Pferdes darstellte, konnte im Abendland kaum praktische Folgerungen erzeugen. Hingegen wurden flugtaugliche Hexen beispielsweise in der Schweiz noch bis Ende des 18. Jahrhunderts verbrannt. Und noch 1880 wurde der begnadete Alphonse Pénaud belächelt und seine Problemlösung des aviatischen Vortriebs durch die Erfindung des Gummimotors verkannt. Erst die mediale Verbreitung der Flugexperimente Otto Lilienthals durch wissenschaftliche Fotodokumente machten den Fluggedanken in einer breiteren Öffentlichkeit nachvollziehbar und dadurch erst realisierbar. Lilientahls Erfolge sind ohne den Bildpionier Ottomar Anschütz nicht vorstellbar. Fliegen ohne Vorstellungshilfe ist undenkbar. Fliegen ist nichts anderes als eine wiederholbare Realisation von Fluggedanken. Fliegen ist eine intellektuelle Überwindung der Schwerkraft. Flugrelativität bedeutet, dass nichts denkbar ist, was nicht fliegen kann.

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Der Traum vom Fliegen
Ausstellung | Fluglabor | Flugtage | Führungen | Vorträge
04. März – 08. Mai 2011

Haus der Kulturen der Welt
John-Foster-Dulles-Allee 10
10557 Berlin

Zur Ausstellung erscheint das Begleitbuch „Von Pionieren, Piloten und Schamanen. Kulturgeschichte und Technologien des Fliegens“, edition AZUR

greenway aircross

25. September 2010


urbanbio

Der Tierbestand in den Städten verändert sich und nimmt kontinuierlich zu. Sah man früher mehr Pferdefuhrwerke auf den Strassen und Eichhörnchen in den Gärten, trifft man jetzt öfter auf Füchse, Waschbären, Kaninchen und andere Wildtiere, die in der urbanen Umgebung Nahrung und Unterschlupf finden. Auch Vögel bevorzugen Reiserouten durch besiedelte Gebiete, in denen sie Futter- und sichere Schlafplätze finden. Auch immer mehr ausgesetzte Haustiere streunen durch die Grünflächen, so dass die Wildpopulation in den Städten insgesamt zugenommen hat.

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Neben der konventionellen Haustierhaltung von Hunden und Katzen oder Kleintieren wie Hamster, Zierfischen oder Sittichen entstehen vermehrt städtische Landwirtschaftsprojekte mit Bienenvölkern, Kaninchenzuchten und Hühnerhöfen auf begrünten Dächern oder Brachflächen. In solchen Anlagen müssen Vorkehrungen getroffen werden, damit Zuchtvieh und Wildtiere nebeneinander leben können, ohne dass die Gans vom Fuchs gestohlen wird.

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Urbane Biotope mit Revieren verschiedener Arten stellen die Planer vor neue logistische Aufgaben, um ganzjährig geschützte Lebensstätten für die regionale biologische Vielfalt zu ermöglichen. Schon Menschen und Tiere haben unterschiedliche Bewegungsbedürfnisse, die aufeinander abgestimmt werden müssen, aber auch Stadtwild folgt anderen Gewohnheiten als Haustiere oder Zugvögel. Urbane Biotope erfordern interne Verkehrslösungen und sichere Übergänge zu den öffentlichen Verkehrssystemen.

greenway aircross

ist ein Logistiksystem für artspezifische Siedlungen mit Landeplätzen für Haus- und Gasttiere, Stadtwild und Zuchtvieh. Die experimentellen Biotope sind sowohl regionale Knotenpunkte eines internationalen Flugsystems für anspruchsvolle Tiere und ihre Liebhaber, als auch Observatorien mit artentypischen Features zur optimalen Verbindung der Bewohner und Gäste.

animalescort

greenway aircross
plan project 10
dqe halle, heliosstrasse 35-37, köln ehrenfeld
eröffnung freitag, 24.09. 18-22 uhr
25.09. – 01.10., 13 – 21 uhr
design quartier ehrenfeld sabine voggenreiter
www.d-q-e.net

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22. August 2010

Vogelflughäfen stellen eine interessante Marktnische im internationalen Luftverkehr dar. Die Zuwachsraten liegen seit der Markteinführung voriges Jahr im zweistelligen Bereich mit Aufwärtstrend. Der Grund für diesen Erfolg liegt in der grossen Nachfrage.

Der internationale Vogelflughafen Hamm ist der modernste Ornithoport Europas. Er ist ein herausragendes Beispiel für die internationale Vernetzung mit ingold airlines* supplement service. Ornithoports sind experimentelle Biotope und Observatorien mit artsenspezifischen Features für anspruchsvolle Flugtiere und ihre Liebhaber zur optimalen Verbindung der Bewohner und Gäste.

* ingold airlines betreibt als Unternehmung des Logistikkonzerns ingold universal enterprises einen umfangreichen Supplementservice im Ergänzungsluftverkehr und entwickelt Substitutionen im Rohstoff- und Lebensmitteltransfer. Seit vielen Jahren engagiert sich die Airline für die internationalen Tierrechte und den Artenschutz. Dem Fluggast Tier hat sie sich bereits vor Jahrzehnten angenommen und den weltweit einzigartigen Service „animal escort“ entwickelt.

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